"Die schlechten Zähne habe ich von meinen Eltern geerbt!" Diese Feststellung wird häufig von Patienten in der Zahnarztpraxis geäußert. Doch trifft das wirklich zu?
Karies wird übertragen, nicht vererbt!
Karies wird durch Keine übertragen, und ist kein Erb- sondern eine Infektionskrankheit. Die Übertragung der Keime erfolgt allerdings i.d.R. aus dem Mund der Eltern an die Kinder. Häufig geschieht sie durch Ablecken des Schnullers oder des Löffels, um die Temperatur der Babyflasche oder des Breis zu testen. Dieser Übertragungsweg ist werdenden Müttern nur selten bekannt. Genau aus diesem Grund setzt die Prophylaxe heute bei der Schwangeren oder - besser noch - bereits beim Kinderwunsch an. Beste Voraussetzungen, nicht an Karies zu erkranken, haben Kleinkinder, deren Eltern ein kariesfreies oder saniertes Gebiss haben und eine gute Mundhygiene betreiben.
In den Genen liegt der Unterschied
Karies wird nicht vererbt, genetische Unterschiede gibt es allerdings doch. Diese liegen möglicherweise in der Beschaffenheit und Härte des Zahnschmelzes sowie in der Zusammensetzung, der Menge und der Fließrate des Speichels. Der Speichel ist nämlich ganz entscheidend am Erhalt der Zähne sowie an der Mundgesundheit beteiligt - er schützt Zähne und Schleimhäute.
Tatsächlich vererbt werden u.U. die Zahnform und die Kieferstellung. Stehen die Zähne sehr eng und verschachtelt, kann sich vermehrt Plaque anlagern, was die Entstehung von Karies fördert. Natürlich gibt es auch Patienten, die trotz schlechter Mundhygiene wenig Probleme mit den Zähnen haben. Da sind wohl auch die Gene im Spiel. Gute Mundhygiene, regelmäßige Vorsorge-Untersuchungen und eine zahngesunde Ernährung bieten allerdings den besten Schutz vor Zahn- und Munderkrankungen.